Hintergründe, Einordnungen und Vergleiche zur Energiewende

(anhand von gemittelten Zahlen, die nur die Größenordungen verdeutlichen sollen) 


Windräder sind Waldbeschützer

Auch wenn große Windräder einen Eingriff in die Natur darstellen, einzelne Vögel getötet werden, Beton-Fundamente CO²-intensiv sind und Rotorblätter noch ein Recycling-Problem haben, sollte man sich immer wieder vor Augen führen, welch riesige Entschädigungsleistungen sie erbringen, indem

  • Wälder wieder wachsen können und nicht verbrannt werden müssen
  • dadurch Lebensraum für viel mehr Vögel und andere Tiere erhalten wird, als das Windrad selbst zerstört hat.
  • ein vielfaches an CO² eingespart wird als für den Bau benötigt wird
  • die Luft von giftigen Verbrennungsgasen verschont bleibt
  • der Klimawandel gebremst, und damit weiteres Leben gerettet wird (weniger Brände, weniger Dürre, usw.)
  • kein Öl gebohrt, gepumpt, transportiert, und raffiniert werden muss (+Bohrinseln, Schiffen, LKWs, Havarien, usw.)
  • bzw. keine Kohle abgebaggert, transportiert und Grundwasserspiegel gesenkt werden müssen 
  • bzw. kein Gas gefördert werden muss, das zusätzlich große Methanmengen durch Leckagen freisetzt uvm.

Würde die dargestellte Waldfläche als reine Heizenergie genutzt werden und der Windstrom ebenfalls zum Heizen über Wärmepumpen verwendet werden, wäre die gerettete Waldfläche ca. 4 mal so groß wie dargestellt!

Wir sehen leider immer nur die physischen Bauwerke, aber nicht die enormen Energiemengen die diese Maschinen wandeln. 


Windräder nehmen keine 2% der Landesfläche ein

Von offizieller Seite heißt es immer, Deutschland muss 2% seiner Landesfläche für Windkraft bereitstellen, um die Energiewende zu meistern. Doch diese Zahl ist irreführend, weil mit ihr nicht der tatsächliche physische Platzbedarf gemeint ist, sondern der Platzbedarf aller Windkraftanlagen mit ihren zugehörigen Abstandsflächen zu anderen Windrädern, damit diese sich nicht gegenseitig den Wind wegnehmen. Somit ergeben sich natürlich riesige Flächen und man kommt auf die rechnerischen 2%. Wenn man sich dagegen nur den tatsächlichen Platzbedarf ansieht (Fläche des Rotordurchmessers), kommt man pro Anlage in etwa auf 0,5 Hektar inklusiv Zufahrtstraßen. 

Bei  voraussichtlich 50.000 benötigten Anlagen ergeben sich somit insgesamt nur eine Fläche von 250 km² - das sind 0,07 % der Landesfläche und damit 28 mal weniger als die offiziellen 2% !

Geht man nur vom Platzbedarf des Fundaments aus, bzw. sogar nur vom Durchmesser des Mastes, reduziert sich diese vergleichsweise kleine Fläche nochmal drastisch, da unter den Rotoren immer noch Wiesen, Felder oder Brachflächen entstehen, die ökologisch sogar besonders wertvoll sein können (sofern man sie in Ruhe wachsen lässt). Somit sind Windkraftanlagen auch in Bezug auf den Flächenverbrauch extrem effektiv! 


Es wird immer wieder gerne behauptet, dass die vielen Windräder und Solaranlagen, die für die  Energiewende benötigt werden mit ihrem großen Ressourcenverbrauch auch nicht besser wären als fossile Energieträger.  

Die nebenstehende CO²-Bilanz zeigt eindrücklich, wie viel CO²- ärmer erneuerbare Energien sind, trotz der Betonfundamente, CfK-Flügel, Stahltürme, usw. - beziehungsweise wie unglaublich CO²-intensiv die fossile Energiewirtschaft arbeitet, deren Kraftwerke und Infrastruktur ebenfalls große Ressourcen verschlingen bevor ein Tropfen Öl überhaupt erst nutzbringend verbrannt werden kann. Das wird gerne vergessen.


Diese Microwindturbine aus Holz erzeugt 20 mal mehr Energie, als ihre Herstellung benötigt

 

Eine Microwindturbine mit 1m² Rotorfläche erzeugt bei einigermaßen guter Windlage 100 Kwh Strom im Jahr. Ihre Lebensdauer sollte bei guter Wartung mindestens 20 Jahre betragen. Somit erzeugt sie in ihrer Lebenszeit 2000 Kwh Strom.

Für ihre Herstellung wird (grob geschätzt) folgende "graue" Energie benötigt:

  • 2 Kg Holz (0,8Kwh/Kg)                  = 1,6 Kwh
  • 700g Aluminium ( 38Kwh/Kg)    =  27 Kwh (bei Recycling-Aluminium nur 1,35 Kwh)

  • 200 g Kupferdraht (27Kwh/Kg)   =  5,4 Kwh
  • 250 g Neodym                              =  15Kwh  (großzügig geschätzt)
  • 1,5 Kg Stahl (8Kwh/Kg)                 = 12 Kwh

  • Regelelektronik                             = 5 Kwh (großzügig geschätzt)
  • Transport und Bearbeitung        = 5 Kwh  

                                        insgesamt: 71 Kwh

Hinzu kommt noch der (Holz-)mast mit kleinem ökologischen Gepäck.

 

Unter dem Strich liegt die energetische Amortisationszeit somit bei unter einem Jahr.

Ab dieser Zeit läuft die Anlage im Kreislauf-Modus für weitere 20 Jahre ohne nennenswerte Umweltbelastungen und stellt regelmäßig Energie zur Verfügung.

Oder anders betrachtet könnte sich dieses Windrad rein energetisch rund 20 mal selbst reproduzieren. 

 

Ersparniss an fossiler Energie:

100 Kwh entsprechen:

  • 10 Liter Erdöl oder
  • 25 Kg Brennholz

Nachdem bei der herkömmlichen Stromgewinnung aus fossilen Quellen (oder auch bei Verbrennungsmotoren) nur ein Gesamtwirkungsgrad von um die 40% erreicht wird, werden somit pro Jahr 25 Liter Erdöl eingespart bzw. 62,5 Kg Brennholz.


Nach 20 Jahren hätte dieses kleine Windrad 500 Liter (= 50 Eimer!) Heizöl eingespart -bzw. über eine Tonne Brennholz!

Und kann schließlich noch teilweise selbst energiegewinnend verbrannt werden.


Was bedeuten eigentlich 100 Kwh?

 

Mit dem Jahresertrag dieser Windturbine von 100 Kwh kann man z.B:

  • mit einem Elektroauto 600 Km weit fahren

  • 100 mal Wäsche waschen

  • 100 Essen für 4 Personen kochen 

  • 200 Tage einen Kühlschrank betreiben 

  • 1000 Stunden einen PC benutzen

  • 7000 Kaffee kochen


Windkraft ist unglaublich ressourceneffizient - ein Beispiel

 

Um mit einem 10-Meter-Boot einmal um die Welt zu fahren braucht man als Antrieb entweder:

  • einen Mast und zwei Segel,
  • oder einen Dieselmotor und 8 Kubikmeter (8 Tonnen) Kraftstoff im Schlepptau (bei 5,5Kn und einem Verbrauch von 2L/h) 

Rechnet man für Mast und Segel den gleichen Kosten- und Ressourcenaufwand wie für den Motor, und geht von einem Gewicht von jeweils 100 Kg aus, benötigt die Motorvariante knapp 80 mal so viele Ressourcen in Form von Erdöl und kostet zusätzliche 12.000 Euro mehr (bei 1,50 €/L Diesel). Dabei sind die Beschaffung des Erdöls sowie entstehende Umweltschäden noch gar nicht mit eingerechnet. Windräder arbeiten sehr vergleichbar wie Segel.


Das Prinzip Wasserleitung

 

Früher war es normal, mit einem Eimer Wasser vom Brunnen oder einer Quelle ins Haus zu tragen. Bis jemand auf die Idee kam, einen einmaligen Aufwand zu betreiben und eine Leitung zu installieren. Seitdem musste man nur noch den Hahn aufdrehen und konnte über viele Jahre seine Kräfte für andere Dinge nutzen. Ähnlich funktioniert die erneuerbare Energiegewinnung - einmalige Erschließung der Quelle und jahrelange Energieernte (abgesehen von wenigen Wartungsarbeiten).

Bei den fossilen Energien dagegen beharren viele immer noch hartnäckig auf der Stufe der Wasserschlepper - schildbürgerhaft wird immer wieder gebohrt, gebaggert, gepumpt, raffiniert, und hin und her gefahren mit Hilfe von Bohrinseln, Schiffen, LKW und einer immensen Infrastruktur die zusätzlich zu den eigentlichen Kraftwerken permanent instandgehalten werden muss, anstatt die überall vorhandenen Naturkräfte einmalig in konstruktive Bahnen zu lenken.

Deshalb sind erneuerbare Energien auch langfristig so extrem günstig - weil sie nahezu selbstständig arbeiten, kaum Arbeitskräfte erfordern, keine externen Energieträger verbrauchen, vergleichsweise wenig Ressourcen benötigen und größtenteils recyclebar sind. Die hohen Strompreise kommen durch die fragwürdige Preisbildung nach dem "Merrit-Order"-System an der Strombörse zustande, die ohne erneuerbare Energien aber dennoch wesentlich teurer wären! 


Verbrenner-Autos  -  Meisterwerke der Verschwendung

 

Allein für die Bereitstellung eines Liters Benzin wird durch Förderung, Transport und Raffinierung bereits soviel Primärenergie verbraucht, wie ein Elektroauto für die Strecke benötigt, die ein Verbrenner-Auto mit diesem Liter Benzin letztendlich fährt. 

Im Beispiel:

für 20 km  benötigt ein Elektroauto ca 3,6  Kwh Strom bei einem Verbrauch von 18Kwh/100Km.

Das Verbrenner-Auto hat diese 3,6 Kwh Energie bereits "verbraucht", bevor es überhaupt losgefahren ist. Für die 20 Km verbrennt es dann diesen Liter Benzin bei einem Verbrauch von 5Liter/100km. In diesem Liter stecken 8,9Kwh Energie wovon nur ca. 25-30% in Bewegungsenergie umgesetzt werden. Über ein Drittel davon dient nur dem Aufheizen der Atmosphäre - direkt und zusätzlich indirekt über die Treibhausgase.

Das Verbrenner-Auto hat somit 12,5 Kwh Energie und damit  die 3,5- fache Menge gegenüber dem Elektroauto verbraucht.